Um einige Fältchen auszubügeln, stattet Sihasak Phuangketkeow, ständiger Sekretär des Außenministeriums, Kambodscha einen zweitägigen Besuch ab. Er spricht mit Premierminister Hun Sen und Hor Nam Hong, Außenminister.

Das Hauptdiskussionsthema – wie könnte es anders sein – ist die Situation kambodschanischer Arbeiter in Thailand. Nach der Abwanderung kambodschanischer Arbeiter warf der kambodschanische Premierminister Thailands den thailändischen Behörden zunächst vor, während der Abwanderung die Rechte der Migranten verletzt zu haben.

Später, nach Beschwerden kambodschanischer Behörden, machte er einen Rückzieher und räumte ein, dass sie „humaner“ behandelt würden. Weitere Diskussionsthemen sind politische Entwicklungen in Thailand und Grenzfragen.

Gestern fand im Beisein des Botschafters Myanmars ein sogenannter One-Stop-Service Zentrum in Samut Sakhon eröffnet. Dort können sich zurückgekehrte Migranten und illegal in Thailand arbeitende Migranten registrieren lassen. Sie bekommen eine (vorübergehende)  Nicht-thailändischer Personalausweis (siehe Bild). Auf der Karte sind Name, Alter und Nationalität sowie Name und Anschrift des Arbeitgebers aufgeführt. Dem Arbeitgeber werden 1.305 Baht berechnet.

Am Montag werden solche Zentren in 22 Küstenprovinzen eröffnet, in denen ein großer Bedarf an ausländischen Arbeitskräften besteht, weitere Teile des Landes werden etwa am 15. Juli folgen. Nach der Registrierung folgt ein Verifizierungsprozess von 60 Tagen. Durchreisende können anhand ihres Reisepasses eine unbefristete Arbeitserlaubnis beantragen.

Kleine und mittlere Unternehmen sind skeptisch

Kleine und mittlere Unternehmen haben Zweifel an der Wirksamkeit der Registrierung. Nur große Unternehmen würden profitieren, da sie die Kosten für einen Reisepass leichter decken können.

Kleine und mittlere Unternehmen, die unter Arbeitskräftemangel leiden, sind gezwungen, illegale Arbeitskräfte einzustellen, sagt der Besitzer eines Kleinunternehmens in Samut Sakhon, Nat Chokchaismut.

Der Mann beschäftigt vierzehn Myanmarer. Sie wurden von einem Mittelsmann geliefert, der jeweils 18.000 Baht verlangte. Er befürchtet, dass sie, sobald sie einen Pass und eine Arbeitserlaubnis haben, in eine große Fabrik abwandern und er erneut illegale Einwanderer anwerben muss.

„Für kleine Unternehmen wie meines ist es ein nie endender Kreislauf. Auf lange Sicht bedeuten die Befehle des Militärs nichts, da die Unternehmen weiterhin auf einen Vermittler angewiesen sind, um den Arbeitskräftemangel zu beheben.

Nat schlägt vor, die Migranten zu verpflichten, länger für das Unternehmen zu arbeiten, das die Arbeitserlaubnis erteilt hat. Ein anderer Arbeitgeber nennt eine Laufzeit von einem Jahr.

Nach Angaben des Gouverneurs von Samut Sakhon, Arthit Boonyasophat, arbeiten 190.000 Migranten in seiner Provinz, die meisten davon in der Fischerei und der Fischverarbeitungsindustrie. Etwa 100.000 seien illegale Einwanderer, schätzt er.

Das Hauptproblem ist Korruption

Sompong Srakaew, der bei der Labour Right Promotion Network Foundation arbeitet, glaubt, dass das Problem mit illegalen Einwanderern hauptsächlich auf Korruption zurückzuführen ist. Einige Arbeitgeber verlangen von ihren illegalen Arbeitnehmern 3.000 bis 5.000 Baht und weitere 500 Baht pro Monat als Gegenleistung für den Schutz vor Verhaftung.

Ein Akademiker des Instituts für Asienstudien der Chulalongkorn-Universität forderte die Junta gestern auf einem Seminar dazu auf, Korruption und illegale Zwischenhändler auszumerzen.

(Quelle: Bangkok Post, 1. Juli 2014)

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