Thailand will nun Waffen von China kaufen
Seit der Machtübernahme von Junta-Chef Prayuth haben sich die Beziehungen zu den USA erheblich abgekühlt und er strebt eine Annäherung an Russland und China an. Armeekommandant Chalermchai hat angekündigt, dass in China künftig mehr Militärausrüstung gekauft werde. Die Regierung erwägt auch eine Zusammenarbeit mit den Chinesen bei der Produktion von Waffen und anderer militärischer Ausrüstung.
Thailand will die veralteten US-amerikanischen M-41-Panzer, die seit 1957 im Einsatz sind, ausmustern. Es besteht eine gute Chance, dass in China neue Panzer gekauft werden, aber Chalermchai sagt, dass die Entscheidung noch nicht gefallen sei.
Laut Chalermchai will Thailand eine eigene Rüstungsindustrie aufbauen, China kann dabei beratend zur Seite stehen.
Die Armee hat bereits einen Vertrag über die Lieferung von 28 chinesischen VT-4-Panzern unterzeichnet (siehe Foto oben). Im Haushaltsjahr 2017 kommen weitere 21 hinzu. Nach Problemen bei der Lieferung von 49 Oplot-Panzern aus der Ukraine will die Armee weitere Panzer aus China kaufen. Die Oplot-Tanks werden im Oktober 2017 ausgeliefert.
Einer Armeequelle zufolge ist die Militärspitze hungrig nach mehr VT-4-Panzern und danach, die alten amerikanischen Panzer zu ersetzen. Der gleichen Quelle zufolge ist amerikanisches Material von hoher Qualität, aber zu teuer. Die chinesischen Panzer sind daher die beste Alternative.
Die Marine wird voraussichtlich im März ihren Vorschlag für den Kauf des ersten chinesischen U-Bootes an das Kabinett übermitteln. Der Preis liegt bei 12 Milliarden Baht. Zwei weitere müssen noch hinzukommen, sind aber längerfristig geplant. Die Marine wollte schon seit Jahren eine Reihe von U-Booten kaufen.
Quelle: Bangkok Post
Wer stellt Ihrer Meinung nach die größte Bedrohung für Thailand und ganz Südostasien dar, insbesondere für China? Wo kann man also seine Waffen besser kaufen? Ja, in thailändischer Logik, die auch aus China stammen, naja, sie werden sowieso schön und günstig sein.
Die Beziehungen zu Amerika haben sich nicht abgekühlt, seit Prayuth in diesem Land die Macht übernommen hat, aber auch nach dem vorherigen Putsch im Jahr 2006. Die Amerikaner mögen keine Militärputsche, es sei denn, sie haben selbst unter dem Deckmantel der Wiederherstellung von Demokratie und Freiheit zu ihnen beigetragen. Darüber hinaus bestehen traditionell stärkere Bindungen zwischen der thailändischen Bevölkerung (sicherlich auch in der Geschäftswelt) und den Chinesen.
Die Beziehungen zwischen den USA und Thailand erreichten ihren Höhepunkt während des Vietnamkrieges, als Thailand Amerika an mehreren Fronten half, die „kommunistische Bedrohung“ abzuwenden.