Diese Vorurteile...

Von Eric Van Dusseldorp
Posted in Lebe in Thailand
Stichworte:
13 März 2024

Es gab recht schnell eine Verbindung zwischen den fünf Männern, die den Tageszug von Bangkok nach Chang Mai bestiegen hatten. Man sitzt den ganzen Tag zusammen und es ist schön, etwas zu plaudern. Hände wurden geschüttelt, Vornamen und Nationalitäten ausgetauscht. Es waren ein Brite, ein Russe, ein Inder und ein Chinese, alle etwa fünfzig Jahre alt, und ein achtzigjähriger Niederländer. Alle schienen gut Englisch zu sprechen.

Der Brite beklagte sich ein wenig darüber, dass er vor der Zugfahrt keine Zeit für ein ordentliches Frühstück gehabt hatte.

Brit: „Ich hoffe, dass ein verdammter Gastronom vorbeikommt, weil ich so verdammt hungrig bin.“

Rus: „Es ist nichts Persönliches für dich, aber ich verstehe nicht, wie all diese Briten morgens alles essen können: Speck, Eier, Schinken, gebratene Tomaten, Pilze, weiße Bohnen …“

Chinesisch: „Und vergiss die Bratkartoffeln nicht.“

Indisch: „Es kann auch Blutwurst hinzugefügt werden.“

Holländer: „Das ist was, mit diesen Briten.“

Der Zug verließ Bangkok und fuhr in die Ebene.

Chinesisch: „Apropos Frühstück…“ Er sah den Russen an. „Ich schaue dich nicht an, aber ich ärgere mich manchmal über diese Russen im Frühstücksraum eines Hotels. Was sie auf ihren Teller legen. Große Kuchenstücke, von denen sie nur die Hälfte essen. Der Rest kann gehen.“

Brit: „Deshalb müssen Russen mehr für ein Hotelzimmer bezahlen. Letztlich zahlen sie für ihr eigenes Verhalten. Die thailändischen Betreiber sehen das und sind auch nicht verrückt.“

Indisch „Das habe ich auch von einem Hotelbesitzer gehört. Natürlich haben sie Recht, wenn sie mehr zahlen.“

Holländer „Mit diesen Russen stimmt etwas nicht.“

Der Zug donnerte über das Flachland.

Brit: „Und über diese Chinesen gibt es auch etwas zu sagen.“ Er wandte sich an den Chinesen. „Ich meine natürlich nicht Sie, sondern Ihre Landsleute, die in Pattayas Walking Street hinter einer solchen Flagge laufen.“

Inder: „Sie schauen nach links und rechts, kaufen aber nichts und gehen nirgendwo hin.“ Diese Betreiber beschweren sich oft über diese Art von Tourismus.“

Rus: „Und im Hafen stehen sie in Gruppen von hundert oder zweihundert und warten auf ein Boot, das nicht kommt. Aber wie glücklich sind sie, wenn sie zusammen auf gestellten Fotos zu sehen sind.“

Holländer: „Das ist was mit diesen Chinesen.“

Unter lautem Hupen raste ein Zug aus der Gegenrichtung vorbei.

Chinesisch: „Diese Inder bringen mich immer zum Lachen.“ Er warf einen Blick auf seinen indischen Mitreisenden. „Ich meine nicht Sie, sondern diese Gruppen von etwa fünf Männern, immer Männer, die in einer Bar einen Cocktail mit fünf Strohhalmen bestellen.“

Brit: „Ja, das habe ich schon oft gehört. Ich habe es übrigens nie wirklich gesehen, nur vom Hörensagen.“

Rus: „Ich kenne diese Geschichte auch vom Hörensagen.“

Holländer: „Ja, es ist etwas mit diesen Indianern.“

Der Zug wurde langsamer und bereitete sich auf den Halt in Ayutthaya vor.

Der Brite gab dem achtzigjährigen Niederländer einen Stoß. „Wir haben dich noch nicht wirklich gehört. Was halten Sie von all den Vorurteilen, die hier entstanden sind?“

Holländer: „Oh, Vorurteile, besser sollte man sie Urteile nennen. Denn was ich hier gehört habe, ist sehr erkennbar.

Plötzlich nahm eine junge thailändische Dame von etwa zwanzig Jahren neben dem Niederländer Platz. Sie begrüßten sich überschwänglich.

Brit: „Ist das Ihre Enkelin oder vielleicht Ihre Tochter?“

Die Chinesen und die Inder schauten interessiert An. Auch der Russe schien interessiert zu sein.

Holländer: „Nein, es ist meine Frau. Wir haben vor ein paar Monaten geheiratet. Sie erwartet unser erstes Kind. Aber lassen Sie uns unser Gespräch fortsetzen. Da ging es um Vorurteile, oder? Mir gefiel dieses Gespräch…“

Bilder: Bing Image Creator und Open Art AI

6 Antworten auf „Diese Vorurteile…“

  1. Johnny sagt oben

    Ja, mit diesen Holländern stimmt etwas nicht. 555

  2. Jan S sagt oben

    Wirklich sehr lustig, bitte mehr solcher Geschichten

  3. SiamTon sagt oben

    Schöne Geschichte und ein überraschendes Ende.

    Habe es genossen.

  4. KC sagt oben

    Köstlich!

  5. Harry Roman sagt oben

    Ich kenne die Geschichte von „einer Cola mit 5 Strohhalmen“ aus meiner Studienzeit (1970–3). Es gab auch einen Flamen in unserem Studentenhaus, der jeden Tag aus dem Büchlein „Eine Cola mit 5 Strohhalmen“ vorlas:
    Als Basis übrigens: Mama, Papa, zwei Kinder und Oma in einem flämischen Restaurant, die das bestellt hat

  6. Eric van Düsseldorf sagt oben

    Danke für die Komplimente.
    Ich muss immer abwarten, was der Leser von meinen Artikeln hält. Positive Antworten helfen mir, weiterzumachen. Manchmal habe ich Zweifel.


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