Bangkok: aus einer besonderen Sicht

Als ich vor vielen Jahren zum ersten Mal nach Bangkok kam, dachte ich, es sei eine sehr beeindruckende Metropole. Ich bin nicht als Tourist, sondern geschäftlich dorthin gekommen, was bedeutete, dass ich zunächst nur ins Zentrum kam, vom Hotel ins Büro und umgekehrt.

Danach kehrte ich viele Male dorthin zurück, übernachtete überwiegend in Luxushotels und mit der Zeit sah ich mehr als nur den Betondschungel. Glücklicherweise führten mich meine Gastgeber regelmäßig in andere Teile Bangkoks und ich sah wunderschöne Tempel, prächtige Paläste, Adelshäuser und wunderschöne Parks.

Jetzt, da ich in Thailand lebe, besuche ich unbedingt Bangkok und sehe normalerweise nur die großen Bürogebäude, die Einkaufszentren und, ja, gelegentlich einen Ausflug nach Patpong. Das ist nicht alles wirklich schön, aber die oben erwähnte Pracht Bangkoks existiert immer noch, man muss sie nur sehen wollen.

Kittichaii Kasemsam ist so ein Mensch, der Bangkok auf eine ganz andere Art und Weise sieht als ein Normalsterblicher wie ich. Kittichai ist Assistenzprofessor für Fotografie am King Monkut Institute of Technology in Ladkrabang und hat eine Bilderserie mit kleinen Figuren in einem malerischen Panorama von Bangkok erstellt. Wenn Sie sich die Fotos – aufgenommen als „Big Bangkok Project“ – genau ansehen und auf sich wirken lassen, werden Sie die Erhabenheit dieser wunderschönen Hauptstadt erleben.

BK, eine Website über Aktivitäten aller Art in Bangkok, führte ein Interview mit dem Künstler, das ungefähr so ​​lief:

Wie hat alles angefangen?
Ich wurde in Bangkok geboren, habe aber als Kind kaum das Haus verlassen. Als ich Fotografie studierte, fotografierte ich überall in Bangkok und stellte fest, dass ich in einer riesigen Stadt lebte. Ich ging an Orte, von deren Existenz ich nicht einmal wusste. Ich wollte mehr junge Menschen für die kulturelle Größe Bangkoks interessieren und habe deshalb das Projekt Big Bangkok ins Leben gerufen. Meine Absicht war nicht nur, Bangkok zu fotografieren, sondern durch Miniaturen auf den Fotos den Kulturtourismus zu fördern. Ich habe die Miniaturfiguren sozusagen auf eine Abenteuertour durch Bangkok mitgenommen. 

Wie sind Sie an die Miniaturfiguren gekommen?
Die Figuren stammen aus dem Modelleisenbahnbau. Leider stehen sie in Thailand nicht zum Verkauf, aber ich habe sie über das Internet bekommen.

Wie reagieren die Leute, wenn sie dich auf der Straße mit diesen Spielzeugfiguren spielen sehen?
Ja, manchmal sehen sie zwar seltsam aus, aber am Ende sind sie auch neugierig.

Womit arbeitest Du?
Die Fotos mache ich mit einer Canon 5D MkII und einer Fuji XM1. Anschließend bearbeite ich sie in Lightroom für die gewünschten Farben.

Was ist so schön an Bangkok?
Ich liebe Bangkok, es ist eine Mischung aus alt und modern. Es ist eine modern entwickelte Stadt, aber immer noch mit alten architektonischen Sehenswürdigkeiten wie dem Palast, Tempeln, Denkmälern und alten Vierteln.

Wie möchten Sie Bangkok verändern?
Wenn man in Bangkok mit dem Auto fährt, ist es immer ein Problem, einen Parkplatz zu finden. Bangkok muss mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln machen. Die U-Bahn und der Skytrain sollten kreuz und quer durch Bangkok um mindestens zehn weitere Linien erweitert werden. Das wäre großartig.

Welche Botschaft möchten Sie vermitteln?
Ich wünschte, mehr Thailänder würden Bangkok erkunden. Ich habe festgestellt, dass viele der Orte, die ich fotografiert habe, ausschließlich von Ausländern besucht werden. Sie kommen, um die kulturellen Sehenswürdigkeiten zu genießen, aber man sieht kaum Thailänder!

Soviel zum (verkürzten) Interview. Wenn Sie nicht nur die Fotos in diesem Beitrag sehen möchten, gehen Sie zu www.bigbangkokproject.com und sehen Sie sich alle 30 Fotos in Vergrößerung an und bestaunen Sie das außergewöhnliche Ergebnis. Ich fand es wunderschön und werde sicher einige davon vergrößern, die als „Gemälde“ in meinem Wohnzimmer hängen werden.