Wieder einmal versucht die Regierung, Einfluss auf die Politik der Bank zu nehmen Thailand (Knochen). Zuvor gab die Regierung eine Schuld aus dem eigenen Haushalt an die Zentralbank weiter; nun will sie den Vorstandsvorsitzenden durch den ehemaligen Vizepremierminister Virabongsa Ramangkura ersetzen.

Berichten zufolge will die Regierung die Devisenreserven der Zentralbank beschlagnahmen, um Infrastrukturinvestitionen zu finanzieren und die Zinspolitik der Bank zu lockern. Virabongsa hat sich zuvor dafür ausgesprochen, auf Reserven in Höhe von 178,6 Milliarden US-Dollar zurückzugreifen. Auch Minister Kittiratt Na-Ranong (Finanzen) befürwortet einen schwächeren Baht gegenüber dem Dollar.

Die Sitzungsdauer läuft ab

Die Amtszeit des derzeitigen Vorsitzenden endet am 25. April. Das BoT möchte ihn wiederernennen. Auch die Amtszeit zweier Direktoren läuft aus. An ihrer Stelle will der Minister unter anderem einen ehemaligen Mitarbeiter des ehemaligen Premierministers Thaksin ernennen. Die Chancen, dass sich der Minister durchsetzt, sind gut, denn die Auswahlkommission besteht größtenteils aus Vertretern des Finanzministeriums.

Finanzanalysten kritisieren die Einmischung der Regierung in die Präsidentschaftsnominierung. Bisher konnte die Bank stets unabhängig von der Regierung einen Vorsitzenden ernennen.

„Konservative Zinspolitik“

Minister Kittiratt hat wiederholt eine Lockerung der konservativen Zinspolitik der Bank gefordert. Mit dem Ziel, die Inflation einzudämmen, wendet die Zentralbank derzeit einen Zinssatz von 3 Prozent an. Der Internationale Währungsfonds hat die Bank dafür gelobt. Dennoch will der Minister den Satz um ein bis zwei Prozentpunkte senken, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Zuvor waren sich Regierung und Zentralbank auch uneinig, als sie Schulden in Höhe von 1,14 Billionen Baht aus ihrem eigenen Haushalt auf die BoT übertrugen, um Zinszahlungen abzuschaffen. BoT-Gouverneur Prasarn Trairatvorakul hat sich dagegen und auch gegen die Einführung eines zinsgünstigen Kreditpakets in Höhe von 300 Milliarden Baht erfolglos gewehrt.

2 Antworten auf „Regierung will Zentralbank einschränken“

  1. Fluminis sagt oben

    Es ist besser, dass eine Zentralbank, das Dachorgan des Monopolisten zur Geldschöpfung aus dem Nichts, von der Regierung kontrolliert wird als von Privatpersonen.

    • Teun sagt oben

      Fluminis,

      Offenbar noch nicht ganz verstanden, wie eine Zentralbank funktionieren soll? Eine CB sollte die Wirtschaft unabhängig steuern. Die Tatsache, dass Yingluck gerade einen Betrag von 1,14 Milliarden TBH in ihrem Budget bei der BoT verfehlt, ist vorbei. Wie kommt man auf so etwas! Ein bisschen so, als würde ich Ihnen für eine Weile einfach alle Schulden überweisen.

      Es ist verständlich, dass die Regierung bei BoT ein Mitspracherecht hat, aber wenn damit nur ein Banküberfall im Wert von rund 178 Milliarden US-Dollar (!) begangen wird, dann ist das zumindest fraglich. Im Klartext bedeutet dies, dass man töpfert, anstatt nur sein Budget in Ordnung zu bringen.

      Kurz gesagt: ein sehr gefährlicher Gedanke.


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