BANGKOK, 27. September 2010 (IPS) – Thailändische Lehrer stecken morgens nicht nur Lehrbücher und Notizen in ihre Taschen. Viele nehmen auch eine Waffe mit zur Schule.

„Etwa 70 Prozent aller Lehrer in Narathiwat tragen eine Waffe“, sagte Sanguan Inrak, Präsident der Lehrervereinigung der südlichen Provinz Narathiwat. Die benachbarten Provinzen Pattani und Yala an der thailändisch-malaysischen Grenze verzeichnen einen ähnlichen Trend.

Thailand hat eine buddhistische Mehrheit, im Süden des Landes sind jedoch ethnische malaiische Muslime die Mehrheit. Auch in den Schulen hat die Gewalt zwischen muslimischen Rebellen und der Armee tiefe Spuren hinterlassen. Seit Beginn der aktuellen Gewaltwelle im Januar 2004 kam es zu 330 Angriffen auf öffentliche Schulen. Nach Angaben thailändischer und internationaler Ermittler wurden 137 Lehrer und 19 weitere Arbeiter getötet und 103 Lehrer und 19 weitere Arbeiter verletzt.

Buddhistische Herrschaft

In dem fast siebenjährigen Konflikt wurden mehr als 4300 Menschen getötet und 11.000 verletzt. Die meisten Todesfälle ereignen sich unter der malaysischen Zivilbevölkerung. Doch die Opfer in den Schulen seien überwiegend Buddhisten, sagt Bede Sheppard von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW). Die öffentlichen Schulen werden von den Rebellen als Symbole der politischen und kulturellen Vorherrschaft des buddhistischen thailändischen Staates angesehen.

Um Angriffe auf Lehrer einzudämmen, bewacht das Militär die von den Lehrern genutzten Straßen. Dafür muss die Armee mehr als die Hälfte ihrer Südtruppen einsetzen.

Weltweit hat sich die Zahl der Angriffe auf Schulen, Schüler und Lehrer in kurzer Zeit fast verdreifacht, von 242 im Jahr 2007 auf 670 im Jahr 2008, wie aus Zahlen der UN-Bildungsorganisation Unesco hervorgeht. Thailand scheint neben Kolumbien, Irak und Nepal eines der gefährlichsten Lehrländer zu sein.

Quelle: MO

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