Wenn eine Übergangsregierung ihr Amt antritt, bleibt die Armee fest im Spiel. Dies geht laut Quellen der Junta aus dem Entwurf einer vorläufigen Verfassung hervor.

Der Junta-Chef bleibt für sicherheitsrelevante Aufgaben verantwortlich, die normalerweise in den Zuständigkeitsbereich des Interims-Premierministers fallen. Diesen Quellen zufolge ist es notwendig, dass der NCPO-Chef an der Macht bleibt, da sich die Sicherheitslage noch nicht wieder normalisiert hat.

Der Verfassungsentwurf wird in Kürze vorgestellt und dem NCPO zur Genehmigung vorgelegt. Es wird später in diesem Monat dem König zur Unterschrift vorgelegt. Die vorläufige Verfassung eröffnet die Möglichkeit, dass ein nicht gewählter Abgeordneter oder ein Beamter zum Premierminister ernannt wird.

Die Verfassung wird ein besonderes Kapitel über die Befugnisse des NCPO enthalten. Frühere Verfassungen, die nach einem Putsch verfasst wurden, enthielten ebenfalls ein solches Kapitel, mit Ausnahme des Putschs von 2006, der die Thaksin-Regierung stürzte. Das Rechtsteam, das die vorläufige Verfassung entworfen hat, hat seinen Text aus einem Kapitel der vorläufigen Verfassung von 1991 abgeleitet.

Ein weiterer wichtiger Text betrifft die Amnestie für Mitglieder des NCPO, die am 22. Mai die Macht von der Yingluck-Regierung übernommen haben. Die Amnestie gilt auch für diejenigen, die den Befehlen des NCPO gefolgt sind.

Die Verfassung sieht die Bildung einer gesetzgebenden Versammlung aus 200 Personen vor, die den Interims-Premierminister wählt. Darüber hinaus wird ein 250-köpfiger Reformrat gebildet, der die neue (endgültige) Verfassung ausarbeiten und die Voraussetzungen für Reformen formulieren wird. Die Verfassung wird von einem 35-köpfigen Ausschuss verfasst.

Das Rechtsteam empfiehlt, die neue Verfassung dem Volk in einem Referendum vorzulegen, doch das NCPO will das nicht. Die Durchführung eines Referendums ist ein langwieriger Prozess und birgt das Risiko einer Ablehnung der Verfassung. Der gesamte Reform- und Verfassungsprozess wird voraussichtlich neun Monate dauern.

(Quelle: Bangkok Post, 2. Juli 2014)

2 Antworten auf „Übergangsregierung kommt, aber Armee behält das Sagen“

  1. Dyna sagt oben

    Mit ihrem Vorschlag, den Putschisten Amnestie zu gewähren, tun sie dasselbe, was der Yinluck-Regierung vorgeworfen wurde – Yingluck wollte ebenfalls ein Amnestiegesetz durchsetzen – was zunächst gelang, später aber zu großen Protesten führte.
    Vieles davon!

  2. Dyna sagt oben

    Den Putschisten Amnestie gewähren? Das hat Yingluck vor ein paar Jahren getan, was zu all den Protesten und schließlich zu dem geführt hat, was jetzt in Thailand passiert. So viel vom Gleichen!


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