General Manas Kongpan und 71 weitere Verdächtige wurden wegen Menschenhandels angeklagt. Der Fall steht im Zusammenhang mit der Entdeckung von 32 Leichen im Dschungel im Süden Thailands nahe der Grenze zu Malaysia im Mai.
Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Rohingya-Muslime, die in ihrem eigenen Land Myanmar, dem früheren Burma, verfolgt werden. Sie wurden von Menschenhändlern in Lagern im Dschungel untergebracht. Die Flüchtlinge wurden dort festgehalten, bis ein Lösegeld für sie gezahlt wurde.
Die Rohingyas sind ihrer Misshandlung wahrscheinlich erlegen. Später wurden in derselben Region viele weitere Gräber mit menschlichen Überresten gefunden.
Kurz nach dem Fund der Leichen wurden in Thailand die ersten Personen festgenommen, darunter hochrangige Beamte, die über die Lager Bescheid wussten. Die Staatsanwaltschaft in Bangkok will insgesamt 91 Thailänder, neun Verdächtige aus Myanmar und vier aus Bangladesch vor Gericht stellen, doch sind noch nicht alle Anklagen endgültig geklärt. Dabei geht es um Menschenhandel, Beteiligung an einem grenzüberschreitenden Kriminalitätsnetzwerk und die Schleusung ausländischer Staatsangehöriger nach Thailand.
General Manas Kongpan hätte im Schmuggelnetzwerk eine wichtige Rolle gespielt, schreibt die singapurische Zeitung Straits Times. Seine Beteiligung bringt Thailands obersten Militärherrscher Prayuth Chan o-cha in Verlegenheit, der bei seinem Amtsantritt versprochen hatte, Betrug und Korruption in Thailand zu beenden. Prayuth selbst hat der Beförderung des Generals vor einiger Zeit zugestimmt.
Nach Angaben der Polizei ist das Menschenhändlernetzwerk inzwischen zerschlagen, doch auch Menschenrechtsgruppen bezweifeln dies. Sie warten auf das Ende des Monsuns, um zu sehen, ob der Schmuggel wieder aufgenommen wird, möglicherweise über neue Routen.
Quelle: NOS