Liebe Leserinnen und Leser,

Nachdem wir 2,5 Jahre mit meiner großen thailändischen Liebe Kanyada verheiratet waren, erwarten wir unser erstes Kind. Am 19. Dezember steht die Geburt an und wir stellen bereits Fragen zur Erziehung und zum Umgang mit den Unterschieden in unserer westlichen und thailändischen Kultur. Lieber früh als spät.

Unser Augapfel wird in Belgien aufwachsen, aber das schließt nicht aus, dass wir – ja, es ist ein Junge 🙂 – ihm auch die Werte und Standards der thailändischen Kultur beibringen wollen. Wenn er hier in Belgien das Händeschütteln lernt, lernt er in Thailand das Wai, um nur mit einem einfachen Beispiel zu beginnen. Ein weiteres Beispiel: Hier in unserer westlichen Gesellschaft können Jugendliche ihre Eltern mit viel weniger Respekt betrachten als in Thailand.

Unsere Frage lautet nun: Gibt es unter euch Lesern, die davon auch betroffen sind? Wir suchen also westthailändische Paare mit einem oder mehreren Kindern, die hier in Belgien oder den Niederlanden aufwachsen, aber auch nach Thailand kommen und dort natürlich in einer völlig anderen Kultur landen. Wie bringt man einem kleinen Kind bei, dass es in Belgien/den Niederlanden bestimmte „Regeln“ gibt, wenn ich es so beschreiben darf, und in Thailand (und anderen Ländern) völlig andere Regeln?

Zusatzfrage: Haben Sie Erfahrung mit der doppelten (belgischen und thailändischen) Staatsangehörigkeit?

Alle Kommentare sind willkommen.

Vielen Dank im Voraus,

Kanyada und Bruno

4 Antworten auf „Leserfrage: Baby auf dem Weg, Erziehung und Unterschiede zwischen westlicher und thailändischer Kultur“

  1. Tino Kuis sagt oben

    Wichtig ist nur, dass Ihr Kind in einer liebevollen und anregenden Umgebung aufwächst. Im Kontakt mit Ihnen und anderen lernt er automatisch die „Werte und Normen“ der belgischen und thailändischen Gemeinschaft kennen. Ich glaube nicht, dass man darauf besonders achten sollte. Im Übrigen sind die „Werte und Normen“ zwischen Belgien und Thailand nicht sehr unterschiedlich. Es sind die menschlichsten Werte wie Liebe, Verständnis, Offenheit, Unabhängigkeit usw.
    Es geht darum, ob er sich im belgischen und thailändischen Umfeld bald wohlfühlen wird. Dafür ist es unbedingt erforderlich, dass er neben Flämisch auch Thailändisch lernt. Lassen Sie den Vater immer Flämisch sprechen und die Mutter immer Thailändisch und lassen Sie die Mutter ihm ab dem siebten Lebensjahr jeden Tag eine Stunde Thai-Unterricht geben. Sprachen lernt das Kind bereits im Mutterleib!
    Mein Sohn Anoerak, der vorgestern siebzehn geworden ist, spricht fließend Thailändisch und Niederländisch. Lesen und Schreiben auf Niederländisch ist auf Grundschulniveau: Ich habe es ihm über die Wereldschool beigebracht. Er bewegt sich sowohl in Thailand als auch in den Niederlanden sehr entspannt. In den Niederlanden setzt er sich mit allen an den Tisch, steht gemeinsam auf und sagt gute Nacht, und in Thailand setzt er sich hin und steht auf, wenn ihm danach ist, und sagt nur mir gute Nacht. Wenn Ihr Sohn Thailändisch kann, ist alles in Ordnung. Ohne das wird es schwierig.
    Ich traf einmal ein achtzehnjähriges belgisch-thailändisches Mädchen, das in Belgien aufgewachsen war und hier ihre „Wurzeln“ kennenlernen und ihre Ausbildung fortsetzen wollte. Sie entdeckte, dass ihre Thai-Bar schlecht war und ärgerte sich sehr darüber über ihre Mutter.
    Der Wunsch, ein Kind mit allen möglichen „Werten und Normen“ im Hinterkopf großzuziehen, wirkt sehr beengt. Ich kenne zum Beispiel genug thailändische Kinder, denen ihre Eltern egal sind. Liebe und Respekt können nicht erzwungen oder gelehrt werden. Man kann nur mit gutem Beispiel vorangehen und das reicht. Viel Glück!

  2. Henrik S. sagt oben

    Liebe,

    Wenn ich das richtig verstehe, möchten Sie Ihr Kind so erziehen, dass es sich sowohl an die belgische als auch die thailändische Kultur gewöhnt/vertraut macht.

    Denken Sie daran, dass er den Belgier viel stärker absorbieren wird, schließlich wird er in Belgien leben.

    Beispielsweise kann es schwierig sein, das „Händeschütteln“, das er wahrscheinlich in der Schule lernen wird, mit einem „Wai“ zu verknüpfen. Hiermit erfahre ich, dass dies in Thailand üblich ist (und nicht nur „Hallo“ bedeuten kann)

    * in der gleichen Zeit des Lernens

    Nicht, dass es unmöglich wäre, aber Sie und Ihre Frau müssen sich die Zeit dafür nehmen/haben und entscheiden, ob es zu diesem Zeitpunkt, wenn das Kind die belgischen Werte und Standards lernt, wichtig ist, ihm gleichzeitig die thailändischen Standards und Werte beizubringen.

    Im Fall des Händeschüttelns und des Begrüßens zum Beispiel ist es eine Option, dies zu lehren, wenn er die volle Bedeutung eines Händedrucks versteht.

    Beispielsweise kann das Erlernen von Duschmöglichkeiten (Duschen wie wir es kennen oder mit einem Topf aus einem Wasserbecken) gleichzeitig (in kurzer Zeit) erlernt werden.

    Und vergessen Sie nicht, dass auch Ihre Frau ihre eigenen Gewohnheiten beibehält, die automatisch an die Kinder weitergegeben werden. Denken Sie zum Beispiel an die Art des Kochens.

    Sie können Ihre Frau auch mit Ihrem Kind sowohl Belgisch als auch Thailändisch sprechen lassen, sodass ein Stück Thailand erhalten bleibt.

    Gelegentlich haben Sie auch die Möglichkeit, einen Tempel in Belgien/den Niederlanden zu besuchen, um die Gewohnheiten und Bräuche kennenzulernen und ein Stück thailändische Kultur zu bewahren.

    Es ist daher möglich, Ihrem Kind thailändische Standards/Werte/Gewohnheiten/Bräuche beizubringen, bitte beachten Sie jedoch, dass dies nicht immer sofort erfolgen kann.

    Mein Gedanke (ich warte auf das MVV-Visum), wann meine Familie in den Niederlanden sein wird, ist ein Verhältnis von 80/20. 80 % niederländische Normen/Werte/Gewohnheiten/Bräuche und 20 % Thailänder.

    Diese Werte behalten wir derzeit für Thailand bei.

    Unsere Kinder werden zu 80 % thailändisch und zu 20 % holländisch erzogen.

    Um ihre Herkunft nicht zu vergessen/zu bewahren, sich aber dennoch auf die Bräuche des Landes, in dem sie leben, konzentrieren zu können.

    Herzliche Grüße, Hendrik S.

  3. Rens sagt oben

    Wenn Sie in Belgien aufwachsen, haben Sie einen großen Einfluss und das Risiko familiärer Konflikte ist geringer. Das solltest du auch nicht durchgehen lassen. Der Ort bestimmt viel, daher ist Ihre Frau in Belgien im Nachteil, denken Sie daran. Die Konflikte, die bei der Kindererziehung in Thailand in einer Mischehe entstehen, sind oft familiär bedingt. Sie haben es dann nicht nur mit Ihrer Frau, der Mutter Ihres Kindes, zu tun, sondern mit einer ganzen Familie, die seit Jahrhunderten Kinder großzieht und „andere“ Denkweisen nicht so schnell oder gar nicht akzeptieren will. Ihre Frau wäre dazwischen und muss sich oft entscheiden. Viel Glück später.

  4. René sagt oben

    Bei uns gibt es auch eine sogenannte Mischehe. Nachdem ich viele Jahre in meiner eigenen thailändischen Firma gearbeitet und meine Frau in meinem Büro besser kennengelernt habe. Verheiratet, Kind und für das Geschäft zurück nach Belgien.
    Kind jetzt 6 Jahre alt und multikulturell aufgewachsen. Buddhismus, katholisch (aber nicht fanatisch), belgische Schule, zweisprachig + Englisch. Kurz gesagt, alles läuft reibungslos. Manchmal sind es kleine Probleme, die aber etwas weise betrachtet und auch einigermaßen pädagogisch angegangen werden müssen: z.B. Wenn der Sohn von anderen Kindern manchmal ein bisschen als „Chinese“ verspottet wird, dann muss man das ein bisschen umgehen und den inneren Konflikt um das Kinn lösen. Aber das klappt ganz gut und wenn sich die kleinen Schüler erst einmal daran gewöhnt haben, läuft es wirklich perfekt. Haben Sie keine Angst davor, eine Katze eine Katze zu nennen, auch nicht gegenüber Ihrem Kind. Auch gegenüber Ihrer Frau, die manchmal etwas zu schnell beschützend agiert.
    Wir kommen mit anderen gemischten Menschen in der Region Mechelen in Kontakt und fühlen uns dabei wohl. Frau verfügt über einen umfangreichen Bekanntenkreis in Belgien und natürlich auch an thailändischen Bekannten.
    Es ist schön, mit „Normalen“ in der gleichen Situation zu reden und zusammenzukommen. Wir haben das Glück, dass in unserer Gemeinde viele tolle thailändische Aktivitäten – organisiert vom Mechelen-Tempel – stattfinden und finden dort viele Freunde.
    Tritt in den Klub ein. Sie können uns jederzeit über meine dem Moderator bekannte E-Mail-Adresse erreichen und nehmen gerne Kontakt mit Ihnen auf.
    RG


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