An einem kleinen Bahnhof

Von François Nang Lae
Posted in Lebe in Thailand
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20 Mai 2017

Francois und Mieke (Foto oben) sind im Januar 2017 nach Thailand gezogen. Sie wollen ihr kleines Paradies in Nong Lom (Lampang) bauen. Thailandblog veröffentlicht regelmäßig Beiträge von beiden über das Leben in Thailand.  


An einem kleinen Bahnhof

Den Haag Staatsspoor, so sollte ein Bahnhof aussehen. Eine stabile Dachkonstruktion aus Gusseisen mit schweren Bögen. Eine Halle mit echten Menschen hinter Schaltern und einem Mann mit Mütze am Eingang jedes Bahnsteigs, der mit einer festen Bewegung ein Loch in Ihr Bahnsteigticket schneidet. Und natürlich warten die Züge bereits auf ihre Fahrgäste. Als Kind ging ich manchmal dorthin, um Züge zu beobachten, während meine Eltern dachten, ich würde in der Rodeleeuwstraat spielen.

Wir lebten in Den Haag und die Familie meiner Eltern lebte größtenteils in Utrecht. Da wir kein Auto hatten, sind wir mehrmals im Jahr nach Staatsspoor gefahren und mit dem Zug dorthin gefahren. Da es sich um einen Endbahnhof handelte, war er bei unserer Ankunft immer bereit. Für mich war das also ganz natürlich. In Utrecht wusste man offenbar nicht so gut, wie man das an einem solchen Bahnhof regeln sollte, denn dort musste man manchmal fünfzehn Minuten warten, bis der Zug ankam.

Die Haager Staatsbahn

Als die Staatsspoor abgerissen wurde, um Platz für den riesigen Hauptbahnhof aus Beton zu machen, gab es in Den Haag in den Augen meiner Kindheit keinen richtigen Bahnhof mehr. Erst viel später, lange nachdem ich die Stadt verlassen hatte, strandete ich auf Hollands Spoor und konnte feststellen, dass es ein wunderschönes Gebäude war und immer noch ist. Mit dem Bau von Central entfiel auch die in den Niederlanden einzigartige Situation, dass man zum Umsteigen mit der Straßenbahn zu einer anderen Station fahren musste; etwas, das Den Haag mit Städten wie Paris und London gemeinsam hatte. Von da an machte der Zug von Rotterdam nach Amsterdam die scharfe Kurve von Hollands Spoor nach Staats, ehhh, nach Centraal.

Luke

Stationen haben mich schon immer fasziniert. Die schönen alten Gebäude von Haarlem, Groningen und, wie bereits erwähnt, Hollands Spoor. Aber auch der Neubau beispielsweise von Lüttich. Mein Umzug nach Maashees hat meine Stationspräferenz erheblich verändert. Der Bahnhof Vierlingsbeek wurde zu meinem Lieblingsbahnhof. Eine Wiese, eine Bahnlinie und ein Bahnsteig. Am Morgen können Sie den Sonnenaufgang sehen und die Vögel zwitschern hören. Keine Hektik, kein Gedränge, kein Einkaufen. Einfach ein Bahnhof, wie er sein sollte: ein Ort, an dem man den Zug erreichen kann.
Vierlingsbeek

Als ich durch Schottland reiste, entdeckte ich, dass es noch schönere Bahnhöfe als Vierlingsbeek gibt. Roger ist einer von denen. Direkt neben dem Bahnhof stehen einige alte Eisenbahnwaggons, die als Gästehaus dienen. Ein Zug hält 8 Mal am Tag in Rogart, das heißt, wenn ein Fahrgast angegeben hat, dass er dort aussteigen möchte, oder wenn der Fahrer jemanden auf dem Bahnsteig warten sieht. Die Leiterin des Gästehauses sagte, sie habe kürzlich einen ihrer Gäste auf dem falschen Bahnsteig warten sehen. Mit wilden Armbewegungen gelang es ihr, den Fahrer zum Anhalten zu bewegen. Der Zug befand sich dann bereits einige hundert Meter außerhalb des Bahnhofs, kam aber ordentlich zurück, um den Passagier abzuholen. Undenkbar in den Niederlanden. Obwohl… der Fahrplan von der NS-Tochter Abellio betrieben wird, die in den Niederlanden eher für Betrug bei der Maaslijn-Ausschreibung als für den Dienst bekannt ist.

Station Hang Chat

Seit Kurzem wohne ich wieder am schönsten Bahnhof der Welt. Der Bahnhof Hang Chat (im Bild) auf der Strecke von Bangkok nach Chiang Mai übertrifft alles, was ich je an Bahnhöfen gesehen habe. Ein wunderschönes Bahnhofsgebäude mit Koi-Karpfen im Teich. Hervorragende Beschilderung zum Parkplatz, Fahrkartenverkauf (bitte Schuhe ausziehen), Arbeitsbereiche für Bahnhofsvorsteher und Stellvertreter des Bahnhofsvorstehers, mit originalen gusseisernen Griffen zur Bedienung der Weichen und natürlich auch voll besetzt.

Die Anzahl der Züge pro Tag: 2. Eine große Tafel zeigt die Ankunfts- und Abfahrtszeiten an. Zug 408 nach Nakhon Sawan, von wo aus Sie nach Bangkok weiterfahren können, fährt um 11:47 Uhr auf Gleis 1 ein und fährt um 11:48 Uhr ab. Um 12:45 Uhr kommt Zug 407 ebenfalls auf Gleis 1 an, um eine Minute später weiter nach Chiang Mai zu fahren. Der Zugverkehr für den ganzen Tag wird in 59 Minuten abgewickelt. Keine Hektik, kein Gedränge, kein Einkaufen. Einfach eine Station zum Genießen.

13 Antworten auf „Auf einer kleinen Station“

  1. Gringo sagt oben

    Willkommen bei Thailandblog.nl, Francois und Mieke!
    Diese erste Geschichte verspricht einiges für die folgenden Geschichten.

    • Francois Nang Lae sagt oben

      Danke, Gringo. Aufmerksame Leser konnten übrigens schon hin und wieder Beiträge von uns lesen, dann ging es aber eher um Urlaubssorgen 🙂

  2. Fransamsterdam sagt oben

    Ich glaube, François und Mieke haben bereits im Juni 2016 eine Frage zum Kauf eines Hauses auf einem gepachteten Grundstück gestellt. In den Kommentaren wurde bereits einiges geäußert, und nun habe ich in der Einleitung gelesen, dass sie sogar ein Grundstück gekauft haben, auf dem sie ein Haus bauen werden!
    In ihrem nächsten Beitrag würde ich gerne hören, wie ihnen das gelungen ist.

    • Harrybr sagt oben

      Ich habe auch immer gehört, dass Ausländer in TH KEIN Land kaufen KÖNNEN.

    • Mieke sagt oben

      Das ist ein Fehler der Frans-Redaktion (wie auch auf dem geposteten Foto ist Francois nicht dabei 😉 ). Ich denke, jeder weiß inzwischen, dass ein Ausländer in Thailand kein Land kaufen kann, und wir auch nicht.

      • Khan Peter sagt oben

        Oh, es war ein Glücksspiel, also falsch geraten. Nun, Mieke, bitte schick ein Foto mit euch beiden an die Redaktion. Dann ersetzen wir es.

  3. Tino Kuis sagt oben

    Muss auch so ein schöner Bahnhof sein. In den ersten Jahren der Eisenbahn reisten nur anständige Thailänder mit dem Zug, der König an der Spitze. Es war ein luxuriöses Transportmittel.

  4. Eichelhäher sagt oben

    Grundstück gekauft...? Es ist für einen Ausländer nicht möglich, in Thailand Land zu kaufen, daher frage ich mich, was für eine Bauart das ist.

  5. Rene Chiangmai sagt oben

    Schön.

    Bei vielen jüngeren Lesern klingelt es wahrscheinlich nicht.
    http://www.kinderliedjes.nu/0-2-jaar/op-een-klein-stationnetje/

  6. Francois Nang Lae sagt oben

    Übrigens haben wir nach dem Schreiben dieser Geschichte noch weitere „schönste Stationen“ gefunden. Für Liebhaber: Fotos op https://www.flickr.com/photos/135094751@N06/albums/72157680806499751

  7. huub sagt oben

    Wunderschöne Fotos auf Flickr, danke fürs Teilen.

  8. Dirk A sagt oben

    Vor vielen Jahren bin ich mit dem Zug von Bangkok nach Chiang Mai gereist. Ich habe mich für den Tageszug entschieden, weil ich die Landschaft sehen wollte, durch die wir reisen würden. Und die Dörfer und Städte. Ich reise nicht gern nachts. Ständig blickt man durch das Fenster auf sein eigenes Spiegelbild und sieht nichts von dem Land, durch das man reist. Zeitersparnis durch Nachtreisen ist ein Mythos. Meist kommt man morgens todmüde an, weil man verzweifelt versucht zu schlafen, was nicht wirklich geklappt hat.
    Mein Tagesausflug war jedenfalls auch kein wirklicher Erfolg. Während der Fahrt stoppte der Deutz-Dieselmotor dreimal. Jedes Mal musste ein Reparaturteam gerufen werden, um den Motor zu reparieren. Eine solche Verzögerung dauerte dann immer mehrere Stunden.
    Ich glaube mich zu erinnern, dass die Fahrt ungefähr 11 Stunden dauern sollte, aber am Ende brauchten wir 17 Stunden und wir kamen nach Mitternacht in Chiang Mai an. Der Service an Bord des Zuges war wieder thailändisch gut. Getränke und Snacks, serviert von netten Damen in schönen Uniformen.
    Und nun ja, ich habe die Fahrt trotzdem genossen, weil wir hin und wieder an schönen alten, aber gut erhaltenen Bahnhöfen angehalten haben. Dann stiegen wir aus, schauten uns um, kauften etwas zu essen oder zu trinken und setzten unseren Weg fort. Niemand hatte es eilig, auch ich nicht.

  9. Paul Westborg sagt oben

    Hallo Francois und Mieke,

    Wie schön zu lesen, dass dir auch der Sender in Hangschat gefällt. Ich lebe mit meinem thailändischen Freund in den Niederlanden und gehe zweimal im Jahr zum Hangchat. Familie und Freunde besuchen. Letztes Jahr kam meine Schwester vorbei und dann entdeckten wir den Bahnhof, als wir mit dem Zug nach Chiangmai fuhren. Tolles Personal (Manager, Fahrkartenverkäufer, Wechselmann und Bahnsteigwächter) für nur @ Züge pro Tag. Und was für ein schönes, gepflegtes kleines Gebäude, komplett mit Behindertentoilette.
    Wirst du in Hangchat wohnen? Oder Lampang? Und wie bist du dorthin gekommen? Ich bin sehr neugierig auf Ihre Geschichten auf dem Thailand-Blog

    Grüße, Paul


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