Das letzte Kapitel

Von Thomas Elshout
Posted in Tagebuch, Lebe in Thailand, Thomas Elshout
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17 April 2014

Es ist Anfang März, als ich Kurs auf Chiang Mai nehme. Wie immer gibt es beim Überqueren der Provinzgrenze ein großes Schild, das die Highlights dieser Region anzeigt und in diesem Fall den Text: „Willkommen in Chiang Mai“. Ich drücke meinen Lenker noch einmal kräftig um und merke, dass das letzte Kapitel eines ereignisreichen Radabenteuers angebrochen ist.

Ich wurde zu einem Wiedersehen eingeladen Wortspiel Bio-Bauernhof etwa 60 Kilometer nördlich von Chiang Mai. Die Etappe zu dem relativ abgelegenen Ort führt durch leuchtend grüne Reisfelder, umgeben von wunderschönen Bergen. Eine schöne Kulisse für das Schlusskapitel, finde ich.

Beim Wiedersehen erfahre ich bald, dass die Pun Pun Farm eine besondere Gruppe von Menschen anzieht. Pun Pun Organic Farm ist also viel mehr als nur ein Bio-Bauernhof. Es ist ein wahres Inspirationszentrum.

Das Hauptziel der Gemeinschaft, die rund um den Bauernhof lebt, ist es, so autark wie möglich zu leben. Dazu gehört nicht nur der Anbau von Kräutern, Gemüse, Obst und Freilandvieh für den Eigenbedarf, sondern beispielsweise auch der Bau von Häusern aus Lehm, auch bekannt als Erdhäuser genannt.

All dies dient vor allem einem pädagogischen Zweck: Freiwillige, die an organisierten Workshops vor Ort teilnehmen, erhalten Einblick in die Techniken von Bio-Saatguteinsparung und nachhaltige Herstellung Erde Häuser damit sie diese Techniken anderswo anwenden können.

Autarkes Leben ist eine Lebenseinstellung

Ich treffe Kritsada, die seit über 8 Jahren auf der Farm lebt. Wir führen ein ausführliches Gespräch in einem der Erde Häuser auf dem Gelände. Das autarke Leben ist real Lebensweise Und Kritsada äußert sich sehr klar zu der Schlüsselfrage, die dem zugrunde liegt: „Was braucht man wirklich im Leben?“ Eine Frage, die mir noch lange nach unserem Gespräch im Kopf herumschwirrt.

Zurück in Chiang Mai besuche ich Ron Gerrits. Er engagiert sich seit vielen Jahren in der Unterbringung und Wiedereingliederung von Drogenabhängigen und hat kürzlich die Ausbildung abgeschlossen CreatingBalance Foundation gegründet mit der Mission, die Zukunftsaussichten von Kindern aus nördlichen Bergvölkern nachhaltig zu verbessern. Das interessante Gespräch, das ich mit ihm darüber geführt habe, zeigt, dass er dabei auf viele Herausforderungen stößt.

Und natürlich fuhren Ron und ich gemeinsam mit dem Tandem, woraufhin er mich zu einer sportlichen Herausforderung einlud. Eine der Aktivitäten im Rehabilitationsprogramm ist die Besteigung des Doi Suthep, des mehr als 1,5 Kilometer hohen Berges, der direkt neben dem Zentrum von Chiang Mai steht. Ron lädt mich auch zu diesem Aufstieg ein und so radeln wir gemeinsam am Samstagmorgen den 13 Kilometer langen Anstieg zum Tempel auf dem Berg. (Siehe Eröffnungsfoto)

Symbolisch gesehen bedeutet die Besteigung dieses Berges das Ende meiner Radreise, in Wirklichkeit hat das letzte Kapitel in Nordthailand ein schönes Ende gefunden. Bei der Radsportveranstaltung Bike Fest im letzten Jahr habe ich viele neue Kontakte in der thailändischen Radsportwelt geknüpft, darunter auch die Gründer der Website Fahrradfinder. Sie haben meine Radreise aktiv verfolgt und sich eine sehr durchdachte Einladung ausgedacht.

Pressetour zu den Highlights von Nan

Ich konnte an einer Pressereise teilnehmen, bei der wir entlang der Highlights der Provinzstadt Nan radelten. Die Reise wurde von Nok Air organisiert, einer Fluggesellschaft, bei der Ihr Fahrrad kostenlos mitreist, auch im Tandem. Ich bin dieser einzigartigen Einladung gefolgt und habe ein kurzes Video von der Pressereise gemacht.

[youtube]http://youtu.be/RDgV-k_6XpM[/youtube]

Nach einem angenehmen Flug nach Bangkok fahren das Tandem und ich mit dem Zug nach Lopburi zu einem Besuch im AIDS-Hospiz. Vor sieben Jahren besuchte ich dieses Krankenhaus und den angrenzenden Tempel Wat Prabat Namphu und was ich dort sah, berührte mich zutiefst. Der Rundgang, den wir damals bekamen, war ziemlich konfrontativ und löste ein Gefühl der Ohnmacht aus.

Meine Radreise gab mir die Möglichkeit, dem AIDS-Hospiz etwas zurückzugeben. Gemeinsam mit Vielhelfer Huub Beckers habe ich geschaut, für welche Innovationen wir die gesammelten Sponsorengelder ausgeben könnten. Der Kühlschrank fror dauernd zu, die Bettwäsche war ziemlich durchgelegen und der Bedarf an einer sogenannten Luftmatratze für Dekubituspatienten war groß.

Dank der Beiträge meiner Sponsoren konnten wir alle 35 Betten mit zwei Sätzen neuer Bettwäsche und Kissenbezügen ausstatten sowie den Kühlschrank und die Luftmatratze kaufen. Aufgrund der Spenden, aber sicher auch wegen der besseren Vorbereitung, verließ ich das Hospiz nach meinem zweiten Besuch mit einem Gefühl der Zufriedenheit. Huub hat die Erfahrungen meiner Besuche auf seinem Blog geteilt.

Zurück in Bangkok

Zurück in Bangkok bleibt die letzte Mission meines Projekts: das Tandem an die spenden Kompetenz- und Entwicklungszentrum für Jalousie in Nonthaburi. Nach einigen letzten Reparaturen und neuem Klebeband um den Lenker radle ich nun zum allerletzten Mal wirklich auf dem Tandem durch Thailand. In nur 1,5 Stunden gehen mir die Tageserlebnisse durch den Kopf, die ich gemeinsam mit dem Tandem erlebt habe.

Im Blinds Center wartet Mick auf mich, er war der Betreuer während meiner ersten Freiwilligenarbeit in Thailand, mit dem ich gute Freunde geworden bin. Die Spende des Tandems wird von John Tamayo, Mitbegründer des Blindeninstituts, herzlich angenommen. Nachdem wir eine Spendenabrechnung ausgefüllt haben, platzieren wir das Tandem gemeinsam in einem großen Ständer an der Wand zwischen den anderen Fahrrädern.

Da steht er wie eine Trophäe. Der erste Preis einer Welttournee. Wir haben viel gemeinsam durchgemacht: Berge getrotzt. Passanten zum Lachen bringen und viele inspirieren Geschichten von Beifahrern geteilt. Im nächsten Kapitel ist das Tandem das neue Sinnesorgan für Blinde. Und ich vertraue blind auf ein neues Reiseabenteuer.

Schauen Sie sich die Geschichten meiner Reise zurück an 1bike2stories.com oder facebook.com/1bike2stories. Spenden für Innovationen im AIDS-Hospiz sind weiterhin willkommen, weitere Informationen finden Sie hier.

Thomas Elshout


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9 Antworten auf „Das letzte Kapitel“

  1. So sagt oben

    Lieber Thomas, ich bin dir über den Thailand-Blog gefolgt und habe alle deine Geschichten gelesen. Eine wunderbare Initiative und eine tolle Idee, die Sie umgesetzt haben. Gute Ziele verfolgt und Gutes getan. Damit haben Sie auch Thailand aus einer anderen Perspektive gerückt. Du bist ein guter Kerl, absolut und Respekt!

  2. Antonin Cee sagt oben

    Du hast wunderbare Dinge geleistet und schöne Berichte darüber geschrieben. Ich verstehe die Gefühle, die diese letzte Radtour in Ihnen geweckt hat. Aber nachdem ich diese letzte Seite umgeblättert habe, erwartet mich wohl ein neues Abenteuer. Ich wünsche Ihnen allen das Beste.

    • Rob V. sagt oben

      Ich stimme Antonin zu!
      Danke schön!

  3. Tino Kuis sagt oben

    Lieber Thomas,
    Ich habe Ihre Geschichten mit großem Interesse und Bewunderung gelesen. Du hast uns Thailand einmal von einer ganz anderen und sehr guten Seite gezeigt. Ich wusste, dass Thailänder und Ausländer viel für wohltätige Zwecke tun, aber ich wusste nicht, dass es so viele gibt. Ich wünsche dir viel Glück auf deinem weiteren Lebensweg.

  4. Xavier Klaassen sagt oben

    Hallo Thomas!

    Wundervolles Abenteuer, Respekt für deine Initiative!

  5. Jerry Q8 sagt oben

    Hallo Thomas, herzlichen Glückwunsch zu deiner Leistung. Ich freue mich, dass ich einen Tag mit Ihnen verbringen konnte. Machen Sie weiter so und viel Erfolg bei Ihrer Karriere.

  6. Boden von Loon sagt oben

    Thomas!
    Welchen Mut und welche Stärke du in dem ausstrahlst, was du tust.. sehr inspirierend 🙂
    Gute Rückreise und bis zum Familientag?
    Grüße Etage

  7. Peter sagt oben

    Herr T, Amigo,

    Ich sehe uns noch immer auf der Terrasse im Uilenburg sitzen, wo Sie mir Ihre Pläne mitgeteilt haben. Jetzt sind Sie am Ende Ihres Abenteuers und haben Ihren Traum verwirklicht. Gleichzeitig hast Du vielen Menschen eine Freude gemacht. Habe großen Respekt vor dem, was du getan hast. Bis bald!

    J

  8. Davis sagt oben

    Hallo Thomas, vielen Dank im Voraus, dass du deine Etappen auf dem Blog teilst. Genoss. Dass Sie einen guten Zweck unterstützt haben, sehr edel. Hoffentlich hören wir in Zukunft von Ihnen. Halten Sie den Geist aufrecht! Danke schön!


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