Ayutthaya – Ein warmer Nachmittag in der Trockenzeit. Während es für mich ein täglicher Sport ist, eine bezahlbare Unterkunft mit Klimaanlage zu finden, erhalte ich von zu Hause die Nachricht, dass in den Niederlanden wieder Fenster geputzt werden müssen und der erste Schnee auf dem Weg ist.

Sinterklaas, Weihnachten, aber auch eine frische Scheibe Sauerteigbrot mit Käse, ein Frikadel-Special oder ein schöner frischer Hering am Stand sind relativ kleine Dinge von zu Hause, die langsam immer mehr benötigt werden. Aber andersherum besteht eine kleine Chance, dass ich zu Hause ein so tolles und besonderes Radabenteuer erlebt hätte.

Ich bin jetzt seit einem Monat unterwegs und kann sagen, dass die bisherigen Erfahrungen alle Erwartungen übertroffen haben. Es begann mit einem glückseligen Aufenthalt in Chachoengsao, wo ich von Fhas Familie herzlich willkommen geheißen wurde. Ich kenne Fha von einem Wettbewerb der Tourism Authority Thailand (TAT), bei dem sie schließlich eine dreiwöchige organisierte Reise zu verschiedenen Freiwilligenprojekten gewann.

Das zugrunde liegende Ziel bestand darin, auf der Projektwebsite www.thelittlebigprojectthailand.com über die besuchten Projekte zu bloggen. Natürlich hätte ich diesen Preis auch gerne gewonnen, aber im Nachhinein hat mich die Verfolgung der Gewinner inspiriert, mein aktuelles Projekt weiterzuführen.

Während meines Aufenthaltes in Chachoengsao konnte ich mich dank der guten Betreuung durch Fhas Familie (Foto 1, links) gut auf die erste Radetappe Richtung Pattaya vorbereiten. Dank Thailandblog bin ich bereits mit mehreren in Thailand lebenden Niederländern in Kontakt gekommen, darunter Henk, der mit Kai in Chonburi lebt (Foto 2, rechts). Dies war die erste Station auf dem Weg von Chachoengsao nach Pattaya.

Es ist immer schön, die Geschichten ausgewanderter Niederländer zu hören. Insbesondere Themen wie Liebe, Korruption, Verschwendung und Lebenshaltungskosten schneiden immer gut ab. Bei Henk war es nicht anders. Hinsichtlich der kulturellen Unterschiede waren wir uns völlig einig, dass der gegenseitige Respekt vor Normen und Werten der wichtigste Schlüssel für ein angenehmes Leben ist.

Nach meinem kurzen Aufenthalt in Chonburi ging die Reise weiter in Richtung Pattaya. Dort lernte ich in den ersten Tagen als Touristin den Ruf der thailändischen Damen kennen. Es macht Spaß und scheint unschuldig, aber bei meinen Projektbesuchen in Pattaya habe ich einen ganz anderen Klang gehört.

Im Pattaya Waisenhaus traf ich den Freiwilligen Timo (Foto 3, links: Auf dem Fahrrad mit Timo im Pattaya Waisenhaus). In diesem Waisenhaus verbrachte er seine ersten Lebensjahre und wurde später nach Deutschland adoptiert. Durch ehrenamtliches Engagement kann er zurückgeben, was er zuvor erhalten hat. Als ich die Kinder sah, fiel mir eines sofort auf: Die überwiegende Mehrheit sind halbe Thailänder.

Ein Grund dafür, dass Neugeborene ausgesetzt werden, ist, dass die Eltern nicht genug Geld haben, um sich um sie zu kümmern. Allerdings ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass das Kind von einer alleinerziehenden Mutter stammt. Dann ist es ein Kinderspiel, ein Fazit zu ziehen.

Mein Besuch bei Openaid war nicht weniger aufschlussreich. Diese Organisation beschäftigt sich mit der Verhinderung und Bekämpfung des Menschenhandels mit jungen Mädchen. Zusammen mit dem Freiwilligen Krit fuhren wir an zwei Dörfern vorbei, mit denen sie zusammenarbeiten. Die Hauptaktivität ist die Entwicklung von Lehrprogrammen, die den Kindern beibringen, ein erfolgreiches Leben in ihrem eigenen Lebensumfeld aufzubauen. (Foto 4, rechts: Besuch einer Schule in einem der Dörfer, in denen Openaid aktiv ist)

So wurden beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit dem Dorfrat Fischbecken und professionelle Aufzuchtbecken installiert, mit denen die Kinder praxisnah lernen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient. Außerdem gibt es einen aktiven Dialog zwischen Openaid und den Eltern der Kinder. Freiwillige informieren Mädchen, um ihnen eine stärkere Position in der Gesellschaft zu ermöglichen. Dass dies notwendig ist, zeigt die große Zahl an Problemfällen, die der Organisation noch immer täglich gemeldet werden.

Prostitution ist untrennbar mit Pattaya verbunden und sofern sie ordnungsgemäß reguliert ist, ist daran nichts auszusetzen. Leider ist das nicht die Realität und das Problem wird bestehen bleiben, jedenfalls solange es eine Nachfrage seitens der Touristen nach Dienstleistungen gibt, die im eigenen Land (ebenso) strafbar sind. Die Fahrradtour mit Krit ist daher für diese spezielle Touristengruppe eigentlich Pflicht.

Nach den aufkeimenden Projektbesuchen in Pattaya setzte ich die Reise zurück nach Bangkok fort. Die Route führte über die Sukhumvit Road, eine der verkehrsreichsten Straßen Thailands. In meinem Blogbeitrag Pattaya per Tandem können Sie mehr über Radfahren unter thailändischen Bedingungen lesen. In Bangkok besuchte ich die Botschaft, um Botschafterin Joan Boer zu treffen. Gemeinsam radelten wir ein paar Blocks durch Bangkok und diskutierten kurz über das Potenzial des Fahrrads für Thailand (Foto 5, links).

Kurz gesagt, es kommt darauf an, dass, egal wie mittelmäßig die Einrichtungen für Radfahrer auch sein mögen, es bereits bei der Nutzung des Fahrrads für alltägliche Aktivitäten beginnt. In Thailand ist es üblich, auch für Kurztrips das Auto oder den Roller zu nutzen. Die extrem kleine Gruppe, die das Fahrrad nutzt, nutzt es meist als Sportart, mit auffälligen Fahrrädern und spezieller Sportbekleidung. Dass Radfahren in Thailand immer beliebter wird, ist mir bei der gut besuchten Veranstaltung Bike Fest aufgefallen.

Bike Fest ist eine große Fahrradmesse, die auf zwei Etagen des Bahnhofs Makkasan stattfand. Natürlich bin ich mit dem Tandem hierher geradelt und habe die Gelegenheit genutzt, mein Tandem der Öffentlichkeit vorzustellen. Neben einem prominenten Platz auf der Ausstellungsfläche wurde ich auch zu einem Interview auf der Bühne eingeladen (Foto 6, rechts). Ich habe mein Projekt ausführlich erläutert und wurde sofort dafür interviewt Das HumanRide-Magazin.

Beim Bike Fest waren natürlich viele begeisterte Radfahrer anwesend, darunter auch Vereine, die an festen Abenden in der Woche Fahrradtouren durch Bangkok veranstalten. Also bin ich an einem Dienstagabend mit Alley Cyclists und an einem Mittwochabend mit den Pantip Bikers gefahren. Es macht nicht nur Spaß, abends durch Bangkok zu radeln, man trifft auch begeisterte Einheimische, die Sie mit größter Sorgfalt sicher durch die Stadt führen.

Vor meiner Abreise aus Bangkok erwartete mich noch eine weitere große Herausforderung: der Bangkok Marathon. Nun kann ich zufrieden auf einen besonderen Marathon zurückblicken, von dem ich ausführlich auf meinem Blog berichte.

Mein Fahrrad und ich sind jetzt in Ayutthaya, von wo aus die Reise weiter nach Osten geht, um schließlich Anfang Dezember in Ubon anzukommen. Ich muss sagen, dass mir die Kombination aus Sport und Reisen sehr gut gefällt. Obwohl ich erst seit relativ kurzer Zeit unterwegs bin, fühlt sich jedes neue Ziel wie ein kleiner Sieg an. Und ein Tag Radfahren macht die kleinen Dinge wieder groß.

Wie glücklich kann man mit einem einfachen Teller Essen, einem einfachen Bett oder sogar einer kalten Dusche sein? Im Laufe des Tages freue ich mich immer mehr darauf. Zum Mittagessen esse ich normalerweise einen Teller Pad Thai und am liebsten Reis mit einem frischen Curry zum Abendessen. Für den Preis kann ich mir nicht alles entgehen lassen. Ich esse fast immer auf einem lokalen Markt und zahle selten mehr als eineinhalb Euro.

Abgesehen von einem guten Bett ist der tägliche halbe Liter Leo-Bier vielleicht das Teuerste, aber auch das, was mir am meisten Spaß macht. Folge mir durch Facebook oder meine Website. Habt ihr Tipps, Anregungen für meine Reise? Dann schick mir eins Email .

Thomas‘ erster Bericht „Auf einem Tandem durch Thailand für wohltätige Zwecke“ wurde am 17. Oktober auf Thailandblog veröffentlicht.


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8 Antworten auf „Wie glücklich kann man mit einem einfachen Teller Essen sein“

  1. cor verhoef sagt oben

    Thomas, ich ziehe für dich Hut, Mütze, Kippa, Halstuch und Kochmütze ab. Tolle Klasse und gut geschrieben

  2. GerrieQ8 sagt oben

    Gut gemacht Thomas, du machst einen tollen Job. Bleiben Sie dran und vergessen Sie nicht, uns auf Thailandblog.nl zu informieren
    Kurze Antwort, aber gut gemeint. Ich hoffe, der Moderator lässt es zu.

  3. Bacchus sagt oben

    Thomas, wenn du noch in Richtung Khon Kaen radelst, bist du herzlich willkommen. Ich habe allen Respekt vor Menschen wie Ihnen, die den Radsport „konfrontativ“ angehen und auf diese Weise gesellschaftliche Probleme offenlegen.

    Ich habe Teile Ihres Blogs gelesen und erkenne Dinge wieder, die ich (leider) selbst vor Jahren gesehen habe. Halbblut-„Waisen“; Kinderprostitution; Zwangsprostitution und Ausbeutung. Ich selbst habe nie verstanden, dass man als geerdeter Westler an bestimmten Orten glücklich sein kann. Ich sage nicht, dass es hier in der Region nicht vorkommt, aber es gibt Orte, an denen es doppelt so dick ist. Das sind auch die Orte, die ich persönlich wie die Pest meide. Jeder Baht, den Sie dort ausgeben, fördert noch mehr Elend. Leider laufen viele Menschen mit Scheuklappen herum, sodass schnell keine Lösung gefunden werden kann.

    Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Radfahren in Thailand!

  4. Bert Hellendoorn sagt oben

    Hallo Thomas,

    Gute Geschichte. Ich bin gespannt, wie ihr eure Routen auswählt. Ich habe gelesen, dass man auf stark befahrenen Straßen unterwegs ist. Ist es nicht möglich, auf ruhigeren Straßen zu fahren? In einem Jahr werde ich auch nach Thailand reisen, bin im Ruhestand und möchte, nachdem ich mich etwas akklimatisiert habe, auch mit dem Rad unterwegs sein. Ich möchte in Chiang Rai leben. Ich möchte mich auch ehrenamtlich engagieren, aber die Kosten halten mich zurück. Ich habe vor 3 Jahren auch ehrenamtlich gearbeitet und es hat mich 250 Euro pro Woche gekostet. Nun, das war auch eine Art Urlaub für mich und es machte mir nichts aus. Aber wenn ich dort mit meiner Rente wohne, früher mit der Arbeit aufhöre und dafür bezahlen muss, dann kann ich das nicht.
    Habt ihr Tipps für mich?

    Ich werde dir weiterhin folgen und wünsche dir viel Glück

    • Matthias sagt oben

      Ja, wie Sie sagen, es ist normalerweise teuer. Als Freiwilliger möchte ich mich zwar für einen guten Zweck engagieren, aber nicht der Sponsor der Organisation sein. In der Regel wird darauf hingewiesen, dass die Beträge der Gemeinschaft zugute kommen. Das ist mir aber nie aufgefallen. Ich selbst habe vor acht Jahren angefangen, durch einen Lehrer in einer Dorfschule 35 km von CM entfernt zu unterrichten. Seitdem hat sich daraus jeden Tag eine andere Schule entwickelt. Bis vor zwei Jahren befürchtete man, dass ich in Schwierigkeiten geraten würde, da ich dies ohne Arbeitserlaubnis mit Ruhestandsvisum nicht mehr tun durfte. Ich möchte es nach meinen guten Erfahrungen immer noch tun, möchte mich aber nicht in Schwierigkeiten bringen. Jetzt bin ich nur noch damit beschäftigt, in der Gegend herumzufahren, allerdings angesichts des Alters nur noch auf flachem Gelände. Meine verrückten Jahre sind vorbei. Jetzt geh es ruhig an

  5. Essensliebhaber sagt oben

    Fantastisch geschrieben deine Geschichte. Ich denke, das Beste ist, dass man hier in Thailand auch Spaß hat und einen guten Überblick über bestimmte Dinge hat.
    Es sind in der Tat die kleinen Dinge, die zählen. Lesen Sie Ihre Geschichte, machen Sie weiter und genießen Sie die Schönheit, die Thailand zu bieten hat. Ich werde Ihnen weiterhin folgen.

  6. Thomas Tandem sagt oben

    @Bacchus: Khon Kaen ist vorerst nicht auf der geplanten Route. Ich radle nun nach Osten nach Ubon und habe vor, dort die Grenze zu überqueren und durch Laos nach Norden zu reisen. Ich werde Ihr Angebot berücksichtigen, wenn ich meine Route ändere!

    @Bert: Nach Bangkok bin ich deutlich mehr Nebenstraßen gefahren. Die Einrichtung ist ein Hauch frischer Luft angesichts der smogbedeckten Autobahnen. Es geht nur darum, wohin man innerhalb einer bestimmten Zeit reisen möchte, denn manchmal sind die Autobahnen die schnellsten. Insofern: Neben einer Flasche Wasser ist das Smartphone mein bester Freund unterwegs, auch auf den langweiligeren Geraden gibt es immer ein schönes Album oder einen interessanten Podcast, der einem weiterhilft.

    @Bert, @Daniel: Ein befreundeter Blogger aus London hat zuvor einen sinnvollen Artikel darüber geschrieben, ob man für Freiwilligenarbeit bezahlen soll oder nicht, lesen Sie hier: http://inspiringadventures.co.uk/2013/07/02/volunteering-abroad-pay-to-join-or-do-it-yourself/

    @Allen: Vielen Dank für Ihr nettes Feedback und Ihre Unterstützung! Grüße von Horat!

  7. Kees Kreis sagt oben

    Tomas, kannst du mir vielleicht eine Adresse geben, wo ich in Thailand Aquarien kaufen kann? Ich baue eine Fischfarm für die Bevölkerung in einem Dorf auf und suche jetzt nach einigermaßen erschwinglichen Aquarien. Ich wäre mit jedem sehr zufrieden Informationen, die ich bekommen konnte.
    Mit freundlichen Grüßen, Kees Circle


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