Die Manhattan-Meuterei 1951 in Bangkok

Von Gringo
Posted in Hintergrund, Geschichte
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13 April 2021

Vor mehr als 69 Jahren kam es in Bangkok zu einer blutigen Schlacht zwischen Einheiten der Royal Thai Navy einerseits und der Armee, Polizei und Luftwaffe Thailands andererseits. Tatsächlich handelte es sich um einen gescheiterten Putschversuch von Offizieren der Royal Thai Navy gegen die Regierung von Premierminister Phibun.

Der anfang

Am 29. Juni 1951 überwältigte eine Gruppe junger Marineoffiziere Premierminister Phibun während einer Übergabezeremonie des amerikanischen Schiffes Manhattan an die thailändische Marine. Diese Zeremonie fand am Ratchaworadit Pier am Chao Phraya Fluss in Bangkok statt. Phibun wurde zwangsweise an Bord des thailändischen Marine-Flaggschiffs HTMS Sri Ayudhya untergebracht und als Geisel genommen. Der Aufstand wurde als „Manhattan-Rebellion“ bezeichnet.

Feuergefecht

HTMS Ayudhya segelte dann flussabwärts auf dem Weg zur Naval Ordnance Department in Bang Na, wurde jedoch behindert, da es den Putschisten nicht gelang, die Memorial Bridge zu öffnen. Es kam zu einem Feuergefecht, bei dem die Marineeinheiten, die sich auf die Seite der Rebellen gestellt hatten, gegen die regierungstreue Armee, Polizei und Luftwaffe zahlenmäßig deutlich überlegen waren.

Die Kämpfe hörten in der Nacht des 29. Juni 1951 kurzzeitig auf, wurden aber am nächsten Morgen wieder aufgenommen und intensivierten sich. Anschließend nahm auch das Marineschiff HTMS Sri Ayudhya an der Schlacht teil, wurde jedoch schnell außer Gefecht gesetzt und lag ungeschützt vor der Festung Wichaiprasit. Es wurde vom Ostufer aus schwer mit Kanonen und Mörsern beschossen und gegen Mittag auch von AT6-Flugzeugen der thailändischen Luftwaffe bombardiert. An Bord brach ein Feuer aus und es wurde befohlen, das Schiff zu verlassen. Phibun musste mit den Matrosen an Land schwimmen, wurde aber nicht verletzt. Der Brand an Bord konnte nicht gelöscht werden und die schwer beschädigte HTMS Sri Ayudhya sank schließlich in der Nacht vom 1. Juli 1951.

Die HTMS Sri Ayudhya, wo 1951 der Putsch stattfand

Verluste und Schäden

Die Schlacht führte zum Tod von 17 Militärangehörigen, 8 Polizisten und 103 Zivilisten. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt. Der Sachschaden belief sich auf 15 Millionen Baht und der Verlust des stärksten Kriegsschiffs der Marine. Das Wrack der HTMS Sri Ayudhya wurde später zur Verschrottung geborgen, da es eine Gefahr für die Schifffahrt darstellte. Das Schiff wurde am 8. Oktober 1959 mit Ministerialerlass 350/21315 offiziell aus dem Schiffsregister gelöscht.

Ursache und Wirkung

Die „Manhattan-Rebellion“ ist oben so beschrieben, wie ich sie auf Wikipedia gefunden habe. Die Schlacht fand jedoch nicht nur am Fluss statt, sondern auch in Thonburi und den Straßen Bangkoks bis zum Lumphini-Park. Auch über Ursache und Wirkung des kurzlebigen Aufstands findet sich in der Geschichte nichts. Es ist eine lange Geschichte, die mit der damaligen politischen Situation zu tun hat, in der die Rivalität zwischen Marine und Armee eine große Rolle spielte.

Khao Sod

Ein Reporter aus Khao Sod, Teeranai Charuvastra, ging auf die Hintergründe dieses Konflikts ein und verfasste eine sehr ausführliche Geschichte, die Sie auf Englisch lesen können unter: www.khaosodenglish.com/

Es handelt sich um eine sehr lesenswerte Geschichte mit Video und interaktivem Zeitplan, die die Schlacht am 29. und 30. Juni 1951 von Stunde zu Stunde schildert.

Sehr empfehlenswert!

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