Hören Sie die Glocke läuten und wissen Sie, wo der Klöppel hängt

Von Joseph Boy
Posted in Hintergrund
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November 20 2019

Wenn Sie durch Thailand reisen, werden Sie zweifellos auch buddhistische Tempel besuchen. Auf dem Weg zu einem Tempel stößt man meist auf eine Reihe von Glocken, denen der Klöppel fehlt. Das Läuten der Glocken erfolgt durch Schläge mit einem Holzstab, oft aber auch durch einen runden Holzbalken, der horizontal an zwei Punkten aufgehängt ist. Mit einem Seil kann der Balken in Bewegung gesetzt und die Uhr an der Außenseite angeschlagen werden. Ein Brauch, der in buddhistischen Tempeln und selten in Kirchen praktiziert wird.

 

Wo in Europa Glocken läuteten, um das Wort Gottes zu verbreiten, taten dies in China jahrhundertelang Tempelglocken, um die Menschen an den Weg zum Buddha zu erinnern. Der Klang der Glocke drang bis in die hinterste Hölle und brachte Erleuchtung und Erlösung in alle Welten. Auch die Tempelglocken in Thailand versuchen, Ihnen den richtigen Weg zu Buddha zu zeigen.

In Belgien und den Niederlanden schätzen wir das Glockenspiel oder Glockenspiel schon seit vielen Jahren, aber man muss sagen, dass die Wiege der Glocken und Pfeifen in China liegt. Funde wie eine große Glocke ohne Klöppel und kleinere Glocken mit losen Hämmern vom Beginn der Shang-Dynastie (1530–1030 v. Chr.) sind unwiderlegbare Beweise.

Die mit Abstand größte Sammlung von Musikinstrumenten, die in nicht weniger als 65 Glocken gipfelte, wurde 1976 in Zentralchina, Provinz Hubei, im Grab von Zeng Hou Yi (Marquis Yi von Zeng um 433 v. Chr.) gefunden.

Südostasien

Zu Beginn unserer Zeitrechnung verbreitete sich der Glockenguss von China aus auch nach Nordostthailand. Ritualglocken ohne Klöppel für Tempel gedacht, aber auch die wichtige Funktion, die man nicht vergessen sollte: die bösen Geister zu vertreiben.

Im 11e Jahrhundert verbreitete sich die Glockenkunst auch im Khmer-Reich, zu dem damals Kambodscha, Laos, Vietnam und ein Teil des heutigen Thailands gehörten. Wunderschön geschnitzte Glocken aus dieser Zeit sind noch heute Zeugen des einstigen imposanten Khmer-Reiches in Ankor Wat.

Eine bemerkenswerte Bronzeskulptur wurde 1966 im Nordosten Thailands in der Nähe von Ban Chiang in der Provinz Udon Thani gefunden. Die zahlreichen kleinen Glocken stammen aus dem Beginn unserer Zeitrechnung. Diese Glocken haben meist einen elliptischen Querschnitt und sind, sofern überhaupt verziert, mit einfachen Linienverzierungen versehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich dabei um sogenannte Grabbeigaben, einen weltweiten Brauch, den Verstorbenen mit dem Läuten von Glocken ins Jenseits zu begleiten. Denn auch hier galt es, die bösen Geister auf Distanz zu halten. Die archäologische Stätte Ban Chiang wurde vom amerikanischen Geologen Steve Young entdeckt. Aufgrund der großen Menge der ebenfalls gefundenen Tongefäße und der anschließenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass die archäologischen Funde aus der Zeit von 200 v. Chr. bis 4420 v. Chr. stammen.

Religiöse Aspekte

Glocken und Geläuten werden oft besondere Kräfte zugeschrieben und dieses Phänomen ist auch heute noch zu beobachten. In der westlichen Antike besaßen die Griechen und Römer im 12e Jahrhundert v. Chr. bereits eine Zauberaufgabe. Zu dieser Zeit erlebte das Pferd einen Funktionswandel vom Streitwagen zum Reittier. Am Pferdegeschirr wurden Glocken angebracht, nicht zur Dekoration, sondern um das Pferd vor Donner und Blitz zu schützen. Das sieht man auch heute noch und sogar bei Schafen und Kühen. Habe den heiligen Verdacht, dass viele Besitzer den Sinn völlig verfehlt haben.

An der Kleidung befestigte Glocken wurden und werden bei Beerdigungen manchmal noch verwendet, um die immer wiederkehrenden bösen Geister zu vertreiben, was in Thailand auch heute noch üblich ist. Dort wurden die Blasen jedoch durch lautes Knallen ersetzt, allerdings mit der gleichen Absicht. Und was ist mit den Windspielen und kleinen Metallplättchen unter Markisen? In der heutigen Zeit denken die Menschen vielleicht an Dekoration oder den angenehmen Klang, aber der eigentliche Hintergrund waren auch die bösen Geister dort.

Die religiösen Unterschiede zwischen Asien und Europa hinsichtlich der Verwendung von Glocken und Glocken sind geringer, als wir vielleicht denken. Die Glockenweihe ist ein Ritual, das in Europa seit dem Mittelalter praktiziert wird. Nach dem Gebet zur Vertreibung der bösen Geister werden die Glocken mit Weihwasser gewaschen, dann mit Öl und schließlich Weihrauch gesalbt. Über Uhren und Glocken gibt es viel zu erzählen, und vielleicht werden wir das auch bald tun.

3 Antworten auf „Die Glocke läuten hören und wissen, wo der Klöppel hängt“

  1. l.geringe Größe sagt oben

    Früher dienten die Uhren den Dorfbewohnern als globale Zeitanzeige.

    Die schwere Glocke, die Thoêm, läutete von 18.00 Uhr bis Mitternacht.
    Die Lichtuhr, Krawatte, galt für den zweiten Teil der Nacht.
    Beides ist in den Zeitstempeln zu finden.

    Jeder Bauer in Österreich hatte seine „eigenen“ Kuhglocken für seine Kühe.

  2. Frank sagt oben

    Interessant. Ich hoffe auf weitere Geschichten über „de Klok“.

  3. Jan sagt oben

    Was für ein interessanter und lehrreicher Artikel, ich lerne im Alter immer noch, danke Joseph


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